Normalerweise sind Aspvipern (Vipera aspis) braun oder hellgrau mit einem Zackenmuster. Manchmal findet man aber ganz schwarze Aspvipern. Das ist eigentlich gefährlich, weil sie besser gesehen und deshalb eher gefressen werden. Doch sie haben einen Vorteil, weil sie schneller warm werden als die hellen Schlangen. Das Schwarz reflektiert das Licht weniger. Das ist wichtig, weil Schlangen wechselwarm sind, das heisst, wenn sie kalt haben, können sie sich nicht bewegen. Die schwarzen Individuen haben also mehr Zeit für das Jagen, wachsen schneller und vermehren sich erfolgreicher. Im Wald und in kühlen schattigen Gebieten der Schweiz ist die dunkle Färbung ein Vorteil, vor allem für Weibchen. Oberhalb der Baumgrenze nimmt ihre Lebenserwartung und ihre Körperlänge mit steigender Höhenlage ab. Ihr Risiko, gefressen zu werden ist hier zu hoch, vor allem für die Männchen, die sich im April auf die Suchen nach Weibchen machen müssen.
NZZ a.S. 3.11.13
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