Im afrikanischen Regenwald schimmern über die Hälfte der saftigen, jungen Blätter rötlich. Das zu sehen ist wichtig, da die jungen Blätter viel mehr Proteine haben als alte Blätter der selben Sorte. Für Primaten (Affenarten) ist es deshalb ein grosser Vorteil, Rot und Grün unterscheiden zu können. Dieser Vorteil wurde in der Evolution beibehalten.
Auf dem amerikanischen Kontinentwurde erst einer Affenart gefunden, die Rot-Grün-Farbsehen kann. Dort hat auch nur ein Drittel der Pflanzen rötliche junge Blätter. Reife Früchte können von unreifen auch mit Blau-Gelb-Sehen unterschieden werden. Das heisst Rot-Grün Unterscheidung bringt dort kein Vorteil.
Primaten können als einzige Säuger Rot-Grün unterscheiden. Löwen, Tiger, Luchs und Bär können dies nicht. Deshalb: ein Reh ist im grünen Gras für Luchs oder Bär unsichtbar, solange es sich nicht bewegt. Auch Hunde sehen den roten Ball nicht.
Nature 410, 363-366 2001
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